Während es in meinen älteren Bildern mehr noch um die Konzentration auf intuitive Gestaltungsimpulse und -prozesse ging und um den Dialog zwischen innerer Bildwelten sowie den Ausdruck in vielfältiger Formensprache, geht es mir heute um den Menschen und sein Ringen um Halt, das Suchen nach einem sicheren Platz in dieser Welt.
Themen wie die Verletzlichkeit und Sprunghaftigkeit der Seele, biografische Wandlungen, Brüche und Risse im Leben sind oft Impuls gebend für die inhaltliche Auseinandersetzung in meinen Arbeiten. Viele meiner neueren Bilder, Malereien und Skulpturen knüpfen an die Geschichten und „Bildseelen“ der älteren Arbeiten an, so schließen sich die Kreise persönlicher Entwicklungen immer wieder neu.
Das Alte geht nie verloren, es nimmt nur eine andere Gestalt an – eine tröstliche und inspirierende Vorstellung, die für die meisten meiner Arbeiten prägend ist.
Archetypen (Dämonen, Engel, Wächter, Elementarwesen) die immer wieder auftauchen, aber auch Biografisches – Schutzsuchende und verletzte Gestalten, starke und bewegte Formen – die den Betrachter berühren wollen und zum Assoziieren eigener Geschichten auffordern, ohne ihn darauf festzulegen oder gar zu drängen.
Gedichte, Fotos, Bilder, ein Gesichtsausdruck, eine Haltung ein Stück Holz oder andere Fundstücke können Impuls gebend für die Entstehung eines Bildes oder einer Skulptur sein. Ich male überwiegend mit Acrylfarben und füge oft von mir bearbeitete Fundholzstücke in die Arbeiten ein. Die Gestaltungsformen sowie der technische Farbauftrag sind nicht festgelegt. Ich drücke mich in expressiven, freien und auch abbildhaften, realistischen Formen aus.
Beim Bildhauen, bei der Arbeit an einem Stein, ist es oft so, dass mir die Form, die Figur, schlussendlich die „Seele des Steines“ entgegenkommt. Manchmal arbeite ich aber auch gegen harte Widerstände oder muss mit Abbrüchen fertig werden. Beim Bildhauen steht, je nach Beschaffenheit des Steines, auch das Handwerk mit im Vordergrund und dominiert phasenweise den Gestaltungsprozess.
Einem Stein die Seele entlocken, Bilder malen, die Menschen, die sie betrachten berühren und mit diesen darüber kommunizieren. Meine Arbeiten fordern keine Deutung vom Betrachter, sie sind vielmehr ein Angebot, eine Einladung für ihn, sich in einer eigenen Geschichte den Figuren oder Formen zu begegnen.
Beim Kunstschaffen geht es für mich immer auch um die Suche nach seelisch-geistiger Freiheit und spirituellem Halt, mit den Worten des spanischen Architekten Cesar Manrique gesagt:
"Mit absoluter Freiheit zu schöpfen,
ohne Ängste und
ohne Rezepte,
tröstet die Seele und
öffnet einen Weg
für die Freude zu leben."